Maschinen im Kreislauf
Was passiert mit Maschinen am Ende ihrer Lebensdauer? Können Maschinenteile woanders verwendet werden? Welche Materialien erleichtern einen wirtschaftlichen Recyclingprozess? Antworten auf diese Fragen will das EU-Interreg-Projekt „Plan-C“ liefern. Zuletzt entwarfen die Projektpartner kreative Ansätze für die Kreislaufwirtschaft.
Ein entscheidender Meilenstein war ein Design-Thinking-Workshop zur Kreislaufwirtschaft im Maschinenbau im Dezember. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Unternehmen analysierten alle Lebenszyklusphasen einer Maschine, um nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Prozesse zu entwickeln. Die Analyse ging von der Planung über die Produktion bis zur Wartung und zum End of Life. Maschinenbau-Unternehmen aus verschiedenen Branchen arbeiteten in interdisziplinären Teams und nutzten Methoden wie LEGO® SERIOUS PLAY®, um kreative Lösungen zu finden und erste Prototypen zu bauen.
Eine Gruppe fokussierte sich auf die Nutzung von Maschinendaten zur Produktivitätssteigerung und Minimierung von Ausfallzeiten. Die zweite Gruppe entwickelte ein nachhaltiges Kühlsystem für Supermärkte und setzte auf ein Product-as-a-Service-Modell, um Energieeinsparungen und Materialeffizienz zu optimieren. „Die Rückmeldungen zum Workshop waren durchwegs positiv: Die Teilnehmenden haben wertvolle Erkenntnisse zur Integration zirkulärer Prinzipien in ihre Unternehmen gewonnen und neue Kontakte für Partnerschaften geknüpft“, berichtet Plan-C-Projektmanagerin Iris Reingruber.
Das Projekt „Plan-C“ arbeitet an einer nachhaltigen Kunststoff-Wertschöpfungskette in der Donauregion. Im Mittelpunkt steht die enge Zusammenarbeit von Kunststoffverarbeitern, -herstellern und Maschinenbauern, um die Recyclingquote zu erhöhen und innovative, zirkuläre Lösungen zu entwickeln. Dabei werden alle Lebenszyklusphasen einer Maschine berücksichtigt – von der Produktion über die Instandhaltung bis hin zum Re-Manufacturing. Es geht nicht nur um die eingangs erwähnten Fragen, sondern auch darum, welche Rolle die Wartung bei der Lebensdauer einer Maschine spielt. „Ziel ist nämlich, Maschinen nicht einfach zu entsorgen, sondern ihre Nutzung durch Reparatur, Wiederverwendung, Re- und Upcycling zu verlängern. Das schont Ressourcen, reduziert CO2-Emissionen und schafft nachhaltige wirtschaftliche Modelle“, betont Reingruber.
14 Partner aus neun Ländern arbeiten an praxisnahen Leitfäden und digitalen Geschäftsmodellen für die Industrie. Sie unterstützen mehr als 140 regionale Betriebe beim Umsetzen nachhaltiger Konzepte und stärken so ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die im Projekt entwickelten Lösungen werden in ein Handbuch zur Kreislaufwirtschaft in der Maschinenindustrie aufgenommen. Dieses wird sowohl in gedruckter als auch digitaler Form verfügbar sein und praktische Anleitungen zu zirkulären Maschinenlebenszyklen, Design-Thinking-Methoden und neuen Geschäftsmodellen enthalten. Ein weiteres Ergebnis von „Plan-C“ wird eine transnationale Strategie zur Förderung der Kreislaufwirtschaft sein, die nicht nur Unternehmen, sondern auch wirtschaftspolitische Akteure einbindet.
Moving Plastics and mAchine iNdustry towards Circularity
Projektpartner: 14 Organisationen aus 9 Ländern (AT, RO, BIH, SRB, HU, CZ, MD, SK, DE)
Förderschiene: Interreg Danube Region Laufzeit: Jänner 2024 bis Juni 2026
Budget: 2,2 Mio. Euro (davon 80 % gefördert)