Zirkuläres Design im Sinne einer Kreislaufwirtschaft kann viele Facetten annehmen. Sie können sowohl jede für sich als auch in beliebigen Kombinationen dazu beitragen, Kreisläufe zu schließen, zu verlängern und zu optimieren.
Design4Recycling bedeutet, Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer leicht recycelt werden können. Das umfasst das Verwenden von Materialien, die einfach getrennt und wiederverwertet werden können, sowie das Minimieren von Verunreinigungen. Auch legislativ tut sich zum Thema D4R viel. Beispielsweise ist im Februar 2025 die „Packaging and Packaging Waste Regulation“ (PPWR) in Kraft getreten. Dadurch ergeben sich für die Verpackungsindustrie wesentliche Neuerungen, die frühzeitig berücksichtigt werden sollten: Vorgaben zur Recyclingfähigkeit von Verpackungen, festgelegte Mindestanteile an recyceltem Material, verbindliche Recyclingquoten, eine Ökomodulation u.a.
Das Konzept Design4Repair zielt darauf ab, Produkte so zu gestalten, dass sie leicht zu reparieren sind. Das verlängert die Lebensdauer von Produkten und reduziert die Menge an Produkten, die im Abfall landen, weil ihre Funktionalität nicht wiederhergestellt werden kann.
Cradle to Cradle bedeutet, Produkte so zu gestalten, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer entweder biologisch abbaubar sind oder vollständig recycelt werden können. Der Rohstoff, der der Erde (Wiege= engl. cradle)) entnommen wird, soll vollständig rückgeführt werden können.
Ecodesign ist ein Ansatz, der die Umweltbelastung von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg minimiert. Das umfasst die Auswahl umweltfreundlicher Materialien, das Reduzieren des Energieverbrauchs und das Fördern von Wiederverwendung und Recycling.
Sammlung und Sortierung
Die Sammlung und Sortierung von Abfällen ist ein entscheidender Schritt in der Kreislaufwirtschaft. Die korrekte Trennung und Sortierung von Abfällen an der Sammelstelle macht den Recyclingprozess effizienter und erhöht die Qualität der recycelten Produkte. Moderne Technologien verbessern das automatische Sortieren laufend. Innovative Belohnungssysteme für Verbraucherinnen und Verbraucher können die Sammelmenge erhöhen.
Recycling (technisch und biologisch)
Technisches Recycling umfasst die mechanische und chemische Verarbeitung von Metallen, Kunststoffen oder Papier, um neue Produkte herzustellen.
Bei Kunststoff sind mechanisches und chemisches Recycling zwei unterschiedliche Ansätze zur Wiederverwertung von Kunststoffabfällen. Beide Methoden haben ihre spezifischen Vorteile und Herausforderungen. Die Wahl des geeigneten Recyclingverfahrens hängt von den Eigenschaften der Kunststoffabfälle und den Anforderungen an die Endprodukte ab.
Biologisches Recycling nutzt natürliche Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, um organische Abfälle in Kompost oder Biogas umzuwandeln. Beide Methoden sind unerlässlich, um Deponieabfälle zu reduzieren und unsere endlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen.
Ressourcen, Rest- und Nebenströme
Abfälle sind wertvolle Ressourcen. Die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Abfällen verringert den Verbrauch fossiler Ressourcen. Das schont natürliche Ressourcen und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Quellen wie Rohöl. Das Recycling von Kunststoffen verbraucht beispielsweise weniger Energie als das Herstellen neuer Kunststoffe aus Rohöl.
Nebenströme der Agrar- und Ernährungswirtschaft wie Presskuchen oder Rübenschnitzel werden zunehmend als wertvolle Ressourcen betrachtet. Diese organischen Abfälle können über verschiedene Verwertungspfade in die Kreislaufwirtschaft integriert werden. Biobasiertes Upcycling verwandelt Reststoffe in wertvolle Materialien für neue Produkte.
Bildung, Beratung & Bewusstseinsförderung
Bildung und Beratung sind entscheidend für die Förderung der Kreislaufwirtschaft – sowohl für Unternehmen als auch die breite Öffentlichkeit. Programme zur Bewusstseinsbildung sensibilisieren für nachhaltige Praktiken und unterstützen beim Umsetzen von Umweltprojekten.
Compliance (CSRD, ESPR, Digitaler Produktpass)
Die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) und die „Ecodesign for Sustainable Products Regulation“ (ESPR) sind EU-Vorschriften, die Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichten. Der Digitale Produktpass (DPP) verbessert die Rückverfolgbarkeit und Nachhaltigkeit von Produkten und unterstützt das Einhalten der Vorschriften. Die genannten Direktiven sind nur ein Ausschnitt dessen, was je nach Branche, Industrie und Material aus regulatorischer Sicht beachtet werden muss.