20,7 Mio. Euro für vier Spitzenforschungszentren

Die drei bestehenden COMET-Zentren Pro2Future, Polymer Competence Center Leoben und FFoQSI sicherten sich Weiterfinanzierung – neues Zentrum Battery4Life forscht zu Elektromobilität.

Das Forschungszentrum Pro2Future aus dem UAR Innovation Network arbeitet mit zwei Instituten der Johannes Kepler Universität Linz zusammen – mit dem Institut für Pervasive Computing unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha und mit dem Institut für Machine Learning von Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter – die beide auch in Pro2Future tätig sind. V.l.: Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha. © Land OÖ/Margot Haag
Das Forschungszentrum Pro2Future aus dem UAR Innovation Network arbeitet mit zwei Instituten der Johannes Kepler Universität Linz zusammen – mit dem Institut für Pervasive Computing unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha und mit dem Institut für Machine Learning von Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter – die beide auch in Pro2Future tätig sind. V.l.: Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner und Univ.-Prof. Dr. Alois Ferscha. © Land OÖ/Margot Haag

03.07.2024

„COMET-Kompetenzzentren betreiben anwendungsorientierte Spitzenforschung auf höchstem Niveau. Umso erfreulicher daher, dass sich drei bestehende COMET-Zentren mit starker oö. Beteiligung bzw. unter oö. Führung – Pro2Future, Polymer Competence Center Leoben und FFoQSI – sich nun die Finanzierung für die kommende Förderperiode sichern konnten. Weiters sind oberösterreichische Leitbetriebe und Forschungszentren am neuen COMET-Zentrum Battery4Life beteiligt. Dieses neue Zentrum wird einen wichtigen Beitrag zur Elektrifizierung der Mobilität leisten“, zeigt sich Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner über die heutige Förderentscheidung des Bundes erfreut. „Hier wird wesentliche Innovationsarbeit für den Standort Oberösterreich geleistet, mit Forschungseinrichtungen aus unserem UAR Innovation Network und mit oberösterreichischen Betrieben“, unterstreicht Landesrat Achleitner.

„Der Fokus der Forschungszentren liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit in verschiedensten Bereichen: Es sollen Wege in Richtung Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität aufbereitet und Unternehmen mit der Entwicklung von innovativen Technologien unterstützt werden“, so Landesrat Achleitner.
Die genehmigten Zentren erhalten im Schnitt jeweils ein Gesamtbudget von rund 20,7 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre – finanziert durch Förderungen von Bund und Land, Unternehmenspartner und wissenschaftliche Partner. „Das Land Oberösterreich trägt in den nächsten vier Jahren insgesamt rund 4,1 Millionen Euro zur Finanzierung der Innovationsleistung der Zentren bei. Das Programm ist gerade in Oberösterreich eine Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft. In den Kompetenzzentren wird das Know-how erarbeitet, welches Lösungen für die Zukunftsfragen unserer Gesellschaft ermöglicht und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe sichert“, betont Landesrat Achleitner.
„Die Zentren haben mit ihren Projektpartnern viel Energie investiert und konnten sich mit ihrer qualitativ hochwertigen Leistung im harten Wettbewerb vor der hochkarätigen Expertenjury erfolgreich behaupten. Wir freuen uns mit den Zentren aus dem UAR Innovation Network“, erklärt DI Dr. Wilfried Enzenhofer, MBA, Geschäftsführer der UAR.

Die Zentren befassen sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen:

Pro2Future – Nachhaltiger und ressourceneffizienter Einsatz von Künstlicher Intelligenz
Das COMET-Zentrum Pro2Future (Products and Production Systems of the Future) hat seinen Hauptstandort in Linz. Das Forschungsprogramm konzentriert sich auf die Künstliche Intelligenz (KI) in der Industrie. Dabei spielt der Einsatz von ressourceneffizienter, an der industriellen Realität orientierte KI durch völlig neue technologische Ansätze eine wesentliche Rolle. KI soll nicht nur den Weg Richtung Nachhaltigkeit ebenen, sondern auch selbst nachhaltiger werden.
Zentraler wissenschaftlicher Partner des Zentrums mit Hauptsitz in Linz ist die Johannes Kepler Universität Linz. Das außerordentlich hohe und breite Interesse von Firmenpartnern unterstreicht die Relevanz des Forschungsprogramms. Aus Oberösterreich sind unter anderem die Unternehmen Fronius International, voestalpine, Primetals Technologies, KEBA, Lenzing, Dynatrace und STIWA Teil des Konsortiums. Das Land Oberösterreich kofinanziert das Zentrum mit rund 2,4 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre.

PCCL – Neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit in der Kunststoffindustrie
Das Polymer Competence Center Leoben (PCCL) ist seit über zwei Jahrzehnten führend in der anwendungsorientierten Forschung im Bereich der Kunststofftechnik und Polymerwissenschaften. Mit dem kürzlich genehmigten Forschungsprogramm „Centre for Circularity, Functionality and Digitalization in Polymer Technologies“ betont das PCCL seinen Einsatz für eine nachhaltige Zukunft mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft und zuverlässigem Produktdesign, nicht zuletzt durch den Einsatz von digitalen Lösungen. Vorrangiges Ziel ist es, Ressourcen effizienter zu nutzen und gleichzeitig die Produktqualität zu bewahren. Mithilfe von KI-gestützten, energieeffizienten und rohstoffoptimierten Produktionstechnologien, soll die Innovationskraft der Industrie weiter beschleunigt werden.
Das PCCL arbeitet eng mit Partnern aus dem UAR Innovation Network zusammen, darunter die Silicon Austria Labs (SAL) und das Transfercenter für Kunststofftechnik (TCKT). Zu den Industriepartnern zählen namhafte Unternehmen wie Burg Design, Hansa-Flex Hydraulik, KIAS Recycling und RICO Elastomere. Die Kofinanzierung des Landes Oberösterreich beläuft sich auf rund 0,37 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre.

FFoQSI – Nachhaltige und sichere Lebensmittelproduktion
Das Austrian Competence Centre for Feed and Food Quality, Safety & Innovation – kurz FFoQSI – verfolgt das Ziel, mittels technologischer Innovationen die heimische Lebens- und Futtermittelproduktion sicherer und nachhaltiger zu machen. Der Themenbereich ist durchwegs vielschichtig und von großer Bedeutung, da die Nahrungsmittelproduktion vor einem Wandel steht, um fit für die Zukunft zu werden. Daher kombiniert das Zentrum die Bereiche Lebensmitteltechnologie, Nachhaltigkeit, sensorgestützte Monitoringkonzepte und Lebensmittelhygiene. Forschungsprojekte befassen sich unter anderem mit der Nachverfolgbarkeit von Herkunftsströmen, innovativer Kontrolle von Lebensmitteln auf Krankheitserreger, nachhaltiges Ackermanagement, alternative Lebensmittel-Verpackungen oder auch dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und autonomen Maschinen in der Landwirtschaft.
Die FH Oberösterreich ist Mitgesellschafterin des Zentrums, welches am FH OÖ Campus Wels auch einen Standort betreibt. Neben der FH Oberösterreich ist zudem auch die RECENDT GmbH aus dem UAR Innovation Network wissenschaftlicher Partner. Als Unternehmenspartner sind u.a. die oö. Firmen Fischer Brot, Pöttinger, Lenzing Plastics, agromed Austria und Salinen Austria Teil des Konsortiums. Das Land Oberösterreich investiert rund 0,68 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre in das Zentrum.

Battery4Life – Nachhaltige und sichere Batterien für die E-Mobilität von morgen
Mit dem Fokus auf die E-Mobilität von morgen hat sich das neue COMET-Zentrum Battery4Life zum Ziel gesetzt, die Sicherheit und Nachhaltigkeit von Lithium-Ionen-Batterietechnologien zu verbessern. Potenzielle chemische, thermische, elektrische und mechanische Risiken sollen minimiert und das Verhalten von Elektrofahrzeugen bei Unfällen optimiert werden. Erreicht werden sollen so mehr Sicherheit, längere Batterielebensdauer, weniger Bedarf an seltenen Rohstoffen, reduzierter CO2-Fußabdruck und höhere Akzeptanz klimaneutraler Technologien. Aus Oberösterreich wird das JKU LIT Law Lab seine Expertise als wissenschaftlicher Partner in rechtlichen Fragestellungen einbringen. Die oö. Unternehmen Fronius International, Wacker Neuson sowie Dr. Steffan Datentechnik sind als Unternehmenspartner Teil des Konsortiums. Das Land Oberösterreich kofinanziert das Zentrum mit rund 0,65 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre.